Letztes Jahr – am 17. September geschrieben:
Vor 25 Jahren – heute – erschien dieser legendäre Doppelschlag einer der größten Rockbands (nur der Neunziger – oder aller Zeiten?). Dieses monumentale Werk zog eines der größten Rock-Tourneen hinter sich her – sowohl was Größe (seinerzeit stand die Tour mit einer über zwei Jahre laufenden Dauer und 192 Konzerten im Guiness Buch der Rekorde), Spektakel (1.600 m² Bühne und 900 Schweinwerfer) und Skandale (inkl. Krawallen in St. Louis und Montreal) angeht.
Teil 1 fängt ganz furios mit einem Rock-Kracher „Right next door to hell“ an, um dann mit „Dust n‘ Bones“ einen bluesigen Song zu bieten, der mit dezenten Honky Tonk-Klavier brilliert. Der an dritter Stelle stehende Song „Live and let die“ – ist eine gelungene Coverversion der Wings (Nachfolgeband des Beatles Paul McCartney und Soundtrack zu einem James Bond-Film) – welcher einer der sieben Singles dieser legendären Alben wie, wie die Ballade „Don’t Cry“, war. Danach geht es mit dem Speed-Kracher „Perfect Crime“ wieder ab, um dann eine Macho-Ballade „You Ain’t the First“ folgen zu lassen. An siebter Stelle folgt dann wieder ein bluesiger Rock Song, der von den schnelleren „Back off Bitch“ und „Double Talkin Jive“ gefolgt wird. Anschließend einer der besten Balladen „November Rain“ – wenn es nach Axl gegangen wäre, wäre der Song 25 Minuten lang gewesen – für das gängige Radio ist die jetzige Original-Version von 8:53 Minuten schon zu lang (die letzten zwei Minuten fehlen immer und zwischendurch wird noch etwas „edited“ ). Das anschließende „The Garden“ beherbergt auch noch Alice Coopers Stimme. Mit „Garden of Eden“ wird das Gaspedal wieder durchgedrückt – dann folgt einer meiner Lieblingssongs auf diesem Album „Don’t Damn me“ – ein genialer Rock-Song! Dann folgt wieder ein Honkey Tonk Rock Song „Bad Apples“ und das leicht durchgeknallte „Dead Horse“ – um auf ein Finale par Excellence zuzulaufen. „Coma“ Meiner Meinung nach einer der besten Long-Tracks aller Zeiten – sphärisch, mächtiger Sound – geniale Verarbeitung des Textes in den musikalischen Kontext – 10 Minuten Oberklasse!
Teil 2 steht dem 1. Teil in nichts nach! Beherbergt er zwar mit „My world am Ende einen Song, der kein wirkliches Lied ist, einem mit einem alternativen Text versehenen „Don’t Cry“ an vorletzter Stelle auf der Tracklist, bietet Teil 2 nur noch 12 „eigene“ Lieder (statt 16 – wie auf Teil 1). Dennoch: Meiner Meinung nach, sind mit dem genialen Opener „Civil War“ und den anschließenden Songs – inkl. Des Bob Dylan-Covers „Knockin‘ on Heavens Door“, dem Terminator 2-Soundtrack-Song „You Could Be Mine“ nur Songs für die Ewigkeit vorhanden – die balledesken „14 Years“, „Yesterday“ und „So Fine“ genau so, wie die monumentalen „Estranged“ und „Locomotive“ – die über-Rocksongs im Viererpack „Get in the Ring“ – „Shotgun Blues“ – „Breakdown“ und „Pretty Tied Up“. Die Rezension auf den 2. Teil ist nur Kürzer, als auf den 1. Teil, weil mir (mal wieder) die Superlative ausgehen….mir persönlich gefällt Teil 2 im Gesamten besser als Teil 1 – aber das ist Geschmackssache.
Auch, wenn diese Alben ein monumentales Werk sind, deuteten sie schon an, dass die Zukunft dieser Band schwierig ist – neben den Skandalen, Drogen und Alkohol-Geschichten der Band, die die persönliche Entwicklungen der Menschen in der Band beeinträchtigte, konnte man auf anderer Ebene bereits erkennen, wo die „musikalischen Differenzen“ lagen – ganz einfach gesagt: Axl wollte monumentales schaffen und Slash wollte sich den Hintern wegrocken – leider haben die beiden nicht mehr zusammengefunden. Wenn man noch beachtet, dass solche Songs, wie „You Could Be Mine“ – „Don’t Cry“ und „November Rain“ bereits zu Zeiten von „Appetite for Destruction“ (immer noch das erfolgreichste Debüt aller Zeiten!!!) existierten und seinerzeit als Ausschussmaterial bezeichnet worden ist- und wenn man dann noch beachtet, dass aus der „Use Your Illusion“-Zeit auch noch Outtakes existieren sollen, kann man [glaube ich] erahnen, was es für die Musikbranche bedeutet hätte, wenn Guns ´N‘ Roses Mitte der Neunziger kein Coveralbum, sondern gemeinsam einen Nachschlag serviert hätten…ab er nun – auch das ist Rock-Geschichte!
Ach ja: Das dargestellte Cover ist nicht das Original …Teil 1 ist Rot/Gelb – Teil 2 ist Lila/Blau.
Im CD-Regal habe ich immer noch die CD’s von vor 25 Jahren stehen. Mal sehen, wie oft ich diese für die Rock-Geschichte wichtigen Alben die nächsten Tage und Wochen zu mir nehmen werde.
Falls ihr es mir gleich tut: Viel Spaß beim Hören.
Teil 1 bei Amazon kaufen
Teil 2 bei Amazon kaufen