Von Purpendicular zu Infinite und so weiter…

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So kam es, dass Ritchie Blackmore im November 1993 die Band verließ – und trotzdem existiert die Band 25 Jahre später noch. Insgesamt inzwischen schon genau so lange, wie sie auch mit Blackmore bestand.

Nachdem Joe Satriani bei den Konzerten in Europa 1994 einsprang, konnte er allerdings nicht fest in die Band einsteigen. Er hatte andere Verpflichtungen. So stieg dann Steve Morse ein, der vom Guitar Player Magazine fünfmal hintereinander zum „Guitar Player of the Year“ gewählt wurde. Zudem wurde er bereits sechsmal für den Grammy nominiert; u.a. spielte er in den Achtzigern bereits bei Kansas und galt als Gitarrenvirtuose.

Purpendicular

So erschien 1996 das erste Album ohne Ritchie Blackmore. Es gilt als ein „ruhiges“ Deep Purple-Album. Das Album gilt nicht gerade als erfolgreich und wurde in der Presse eher gemischt aufgenommen. Ich bezweifel, dass das daran lag, das Ritchie Blackmore nicht mehr da war – ich denke, das war das Ergebnis der damaligen Zeit….klassischer Grock war damals einfach nicht gefragt.

Abandon

Mit einem Wortspiel als Titel, der sich auch als A Band On (etwa: „eine Band (macht) weiter“) begreifen lässt, erschien dann 1998 das zweite Album mit Steve Morse. Der Verkaufserfolg hielt sich hier auch etwas in Grenzen. Die Presse allerdings urteilte, dass der „neue“ Gitarrist die Altrocker von Deep Purple revitalisiert hätte. Das Album gilt als eine Ecke härter, als das vorige. Dennoch fiel dieser „Revitalisierungs“-Effekt von Morse erst beim zweiten Album auf.

Jon Lord nahm dann 1999 mit Deep Purple und dem London Symphony Orchestra ein weiteres Mal ein kombiniertes Orchester/Rock-Album auf. Neben DP-Stücken und das großartige „Concerto for a Group“ landeten auch eigene Solo-Stücke auf dem Live-Album; dennoch verließ Jon Lord im November 2002 die Band.

Neben Blackmore war nun also auch der zweite Gründer des klassischen Deep Purple-Sounds nicht mehr da. Die Band machte trotzdem weiter….

Bananas

Das erste Album komplett ohne die Erschaffer des originalen DP-Sound – ohne Blackmore und ohne Lord erschien dann im Oktober 2003. Lord war allerdings im Kompositionsprozess bei zwei Liedern („Picture of Innocence“ und „I Got Your Number“) noch beteiligt. Ian Gillan erhielt erstmals auch Gesangsunterstützung und bei Deep Purple gab es das erste Mal einen weiblichen Background gesang: Beth Hart bei „Haunted“. Don Airey (Keyboarder in unzähligen Rockbands mit einem Backkatalog von inzwischen 200 Beteiligungen an Alben) übernahm die Keyboards von Jon Lord. In Deutschland erreichte das Album sogar die Top Ten.

Rapture of the Deep

2005 erreichte das durchmischte Album auch schon Platz 10 in Deutschland. In der Heimat erreichte man aber nur Platz 81. Mit dieser Platzierung war das Heimpublikum nicht fair. Die Band spielte aufgrund des Albums eine sechsjährige Tour. 2011 endete diese Tour nach über 300 Konzerten.

John Lord verstarb dann am 16. Juli 2012.

Now What ?!

Als Hommage an den langjährigen Keyboarder, Jon Lord erschien dann 2013 – nach acht Jahren ohne Album-Veröffentlichung – ein neues Album.

Im April erschien dieses Album und erreichte mehrere Nummer 1-Positionen – auch in Deutschland, wo es ½ Jahr später mit über 100.000 verkauften Einheiten die Goldene Schallplatten erhielt.

Infinite

2017 erschien dann das 20. Album. Diese Band hatte damit bereits 49 Jahre (mit Unterbrechung) die Welt nachhaltig beeinflusst und geprägt.

Zuvor traten die Helden allerdings 2015 in Wacken auf und lieferten ein fulminantes Konzert ab. Legendär und ich war froh, dass ich dabei sein durfte!

Auch, wenn die Geschichte von Deep Purple anscheinend noch viele Jahre weiter gehen wird, schließe ich an der Stelle das 1. Kapitel meiner „Metal & Rock-History“.

Deep Purple waren nicht die ersten der „Holy Trinity“ des Rocks und des Metals – aber sie gabe es zu erst. Mit den anderen beiden Bands prägten sie eine Musik, die auch fünfzig Jahre später noch die Menschen beeinflusst. Dafür bin ich auch dankbar.

Helloween – Keeper of the seven keys II

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Was für ein Album heute vor dreißig Jahren erschien….

Mit der Judas-EP und dem Walls of Jericho-Album hat die Band schon Standards gesetzt. Dann hatte sich aber der Songwriter und Gitarrist Kai Hansen entschieden, nicht mehr zu singen und Michael Kiske kam. So entstanden Referenz-Werke des deutschen Power Metals: „Keeper of the Seven Keys – Part I“ und der heute vor dreißig Jahren erschiene Part II. Wow!

Mit elf Jahren war ich dem Power-Metal von Helloween schnell verfallen. Alle voran war natürlich die Single „Dr. Stein“, die mich flashte – aber dann das ganze Album zu hören, war eine Offenbarung. Und auch jetzt immer noch, bin ich total überrascht, was diese Hamburger Band 1988 für einen Sound rausgehauen haben – was für geniale Songs entstanden sind. Lieder, die im Aufbau unkonventionell und trotzdem reiner Heavy Metal waren. Michael Kiske, der mit seinem hellen Gesang einen nie wieder kopierten Standard setzte. Und wo kleinere Klangfetzen die Lieder versüßten und spannende Elemente per Samples eingefügt worden sind. Mutig, diesen Weg zu gehen und dabei so ein Album zu schaffen!

Ich bin immer noch dankbar, dass ich dieses Album damals in dem Alter kennen gelernt habe.

Eigentlich wollte ich zu jedem Lied etwas schreiben…doch ich hätte mich Lied für Lied durch die Tracklist mit allen erdenklichen Superlativen durchgehangelt und ihr hättet Euch – aufgrund der ständigen Wiederholungen – gelangweilt. Ich kann daher nur die Empfehlung aussprechen: Anhören!

Nach dem Intro („Invitation“) folgen die Knaller-Lieder: “Eagle fly free“ – “You always walk alone“ – “Rise and fall“ – “Dr. Stein” – “We got the right” – “March of time” – “I want out” – “Keeper of the seven Keys” & “Save us” – einfach wunderbar – mir hat es alleine schon Spaß und Freude gemacht, nur die Titel aufzuschreiben – ich weiß: ganz schön nerdig – ich konnte nur nicht anders!!!

Die ursprüngliche Tracklist endet mit „Save us“ – alles andere sind Bonus-Songs.

Zu den VÖ-Termin gibt es Verschiedene Angaben. Laut W-pedia ist das Album bereits eine Woche vorher erschienen. Ich hatte mir aber den 05. September notiert gehabt.

Unter dem Radar 4

In meiner vierten Ausgabe vom „… Radar“ habe ich altgdiente, die ich nicht kannte (Mad Max), Mainstream-Bekannte, deren Release mir unbekannt war  (Hoobastank), aber auch Bands der Zukunft (Night Demon), die unter meinem Radar liefen.

Mad Max – 35

MadMaxDer Titel bedeutet, dass es diese Band bereits seit 35 Jahren gibt. Ich muss zuegebn, als ich das Album das erste ‚Mal gehört habe, war ich erst nicht so angetan. Titel Nr. 2 „Running to paradise“ (Titel Nr. 1 „The Hutch“ ist lediglich ein Intro) fängt etwas dröge an, doch in der Bridge und im Refrain nimmt das Lied dann auch richtig Fahrt auf. Der Titel 3 „Beat oft he heart“ ist dann ähnlich. Insgesamt ist das Album ein gutes Hard Rock –Album. Auch der Gesang ist im Laufe des Albums recht variabel. Für Fans von Dokken oder anderen Mitt-Achtziger-Hard-Rock-Kapellen, ist dieses Album sehr zu empfehlen.

Halestorm – Vicious

HalestormDie amerikanische Band existiert bereits seit 2009. Die Sängerin Lzzy Hale ist natürlich Dreh- und Angelpunkt dieser Post-Grunge/Metal-Band. Vorher habe ich mich nie für diese Band interessiert. Bin aber begeistert. Ein bisschen geht das Album in Richtung Die Happy mit ein bisschen mehr Schmackes. Wer bei dieser Femal-fronted-Band Schwanengesang erwartet, wird enttäuscht sein. Wer eine Rockröhre hören will – ist hier genau richtig. Tolles Album.

Hoobastank – Fight or flight

HoobastankBei diesem Release hatte ich ein wenig das Problem der Kategorisierung. Das Album schwirrt sicherlich nicht unter meinem Radar. Im Visier war das Album aber auch nicht. Eine riesige Band- im Vergleich zu den anderen Beiträgen in dieser Kategorie – die mit „The Reason“ einen weltweiten Hit schafften und schon einige Alben veröffentlicht haben. Nun haben sie wieder ein Album veröffentlicht und überraschen mit geradlinigen Rock. Kein sanfter Radio-Mainstream-Rock, sondern tolle und direkte Songs. Sehr schön!

Stevie McLaughlin – Toy Empires

McLaughlinBoa. Geil. Ein einzelner Typ, der so ein Album schafft. Famos. Der Sänger/Gitarrist/Songwriter von Sandstone schafft mit Toy Empires ein wunderbares Werk. Metal mit symphonischen Einschüben, psychedelischen Gesang, Rockiger Rhythmus der einen einfängt. Hier hat Stevie ein wahrliches Imperium geschaffen. Mal sehen, ob dieses wundervolle Metal     /Rock-Album einen oder mehrere Nachfolger haben wird. Zu wünschen wäre es.

Night Demon – Live Darkness

NightDemonMuss eine Band, die lediglich eine EP und zwei Vollzeit-Alben im Backkatalog haben, schon ein Live-Album – und da noch ein Doppel-Album – vorlegen. Eigentlich nicht. Im Falle von Night Demon bin ich aber froh, dass diese grundsätzlich überflüssige Veröffentlichungs-Politik durchgeführt worden ist. Ich kannte Night Demon vor diesem Live Album nicht. Ich bin aber schon ziemlich geflasht, von dem, was auf diesem Live-Doppel-Album geschieht. Die Musik versetzt einen zurück in die Achtziger – was hier auf diesem Album geschieht würde ich mal als Hommage an die NWOBHM-Welle bezeichnen. Handwerklich top. Musikalisch zwar staubtrocken, dennoch einfach überzeugend. Wer braucht schon ein zweites Iron Maiden?- wird auf einer Internetseite bzgl. Night Demon gefragt. Die Antwort spare ich mir – aber: Wir brauchten ein Night Demon. Für mich eine Band der Zukunft!